Es gibt verschiedene Dachformen bei Häusern, die je nach architektonischer Tradition, klimatischen Bedingungen und individuellen Vorlieben variieren können. Hier sind einige gängige Dachformen:
- Satteldach: Dies ist wohl die bekannteste Dachform. Zwei Dachflächen treffen hier in der Mitte aufeinander und bilden einen Dachfirst. Es ähnelt in seiner Form einem umgedrehten V.
- Pultdach: Ein Pultdach besteht aus nur einer schrägen Dachfläche. Dieses Dachdesign wird oft für Anbauten oder moderne Gebäude verwendet.
- Flachdach: Wie der Name schon sagt, hat dieses Dach keine Neigung. Es ist flach und oft mit einer Dachterrasse oder Begrünung versehen.
- Walmdach: Dieses Dach hat vier schräge Dachflächen. Im Gegensatz zum Satteldach fallen die Dachflächen hier auch zu den Giebelseiten ab.
- Mansarddach (auch französisches Dach genannt): Bei diesem Dachtyp sind die Dachflächen in zwei Abschnitte unterteilt. Der untere Abschnitt ist stärker geneigt als der obere. Es ermöglicht zusätzlichen Wohnraum im Dachgeschoss.
- Zeltdach: Diese Dachform hat vier gleich geneigte Dachflächen, die sich in einem Punkt treffen. Es ähnelt in seiner Form einem Zelt.
- Tonnendach: Das Tonnendach hat die Form einer liegenden Halbzylinder-Röhre.
- Krüppelwalmdach: Ähnlich wie das Walmdach, aber der Walm geht nicht komplett bis zum First. Es ist quasi eine Kombination aus einem Sattel- und einem Walmdach.
- Spitzdach: Ein sehr steil geneigtes Dach, das oft bei Türmen oder Kirchtürmen vorkommt.
- Schleppdach: Ein kleines, oft flach geneigtes Dach, das als Anbau an ein Hauptgebäude angefügt ist.
Diese Dachformen können je nach Region und historischer Entwicklung variieren. Die Wahl der Dachform hängt oft von ästhetischen Präferenzen, der Funktionalität (z. B. Schneelast oder Regenablauf) und den Baukosten ab.
Bauvorschriften bei Dachformen in Österreich
In Österreich sind die Vorschriften zu Dachformen bei Häusern regional unterschiedlich und hängen von den jeweiligen Bauordnungen der Bundesländer und oft auch von den Bebauungs- oder Flächenwidmungsplänen der Gemeinden ab. Hier sind einige allgemeine Aspekte, die zu beachten sind:
- Bauordnungen der Bundesländer: Jedes Bundesland in Österreich hat seine eigene Bauordnung. Diese regelt grundsätzliche Anforderungen an das Bauen, einschließlich der Dachformen.
- Bebauungsplan und Flächenwidmungsplan: In vielen Gemeinden gibt es für bestimmte Gebiete Bebauungspläne, die genau festlegen, welche Dachformen oder Dachneigungen zulässig sind. Solche Vorschriften sollen ein einheitliches Stadtbild gewährleisten oder an traditionelle Bauweisen anknüpfen.
- Denkmalschutz: In denkmalgeschützten Bereichen oder bei denkmalgeschützten Gebäuden können besondere Vorschriften für Dachformen gelten, um den historischen Charakter zu bewahren.
- Energieeffizienz: In Hinblick auf die Energiesparverordnung (je nach Bundesland unterschiedlich) kann die Wahl der Dachform und der Dachdämmung auch in Bezug auf die Energieeffizienz von Bedeutung sein.
- Naturschutz: In bestimmten Gebieten, die unter Naturschutz stehen, kann es besondere Vorgaben geben, die sich auf die Bauweise und somit auch auf Dachformen auswirken können.
Wenn man in Österreich bauen oder ein Haus umbauen möchte, ist es wichtig, sich bei der zuständigen Gemeinde oder Stadt sowie beim Land über die geltenden Vorschriften zu informieren. Oftmals ist es ratsam, einen Architekten oder einen Bauexperten zu Rate zu ziehen, der mit den lokalen Bestimmungen vertraut ist.
Einfluss von Traditionen und Witterung auf die Form von Dächern
In Österreich haben sich aufgrund der unterschiedlichen klimatischen und geographischen Bedingungen sowie kulturellen Traditionen verschiedene Dachformen entwickelt. Die Wahl der Dachform war und ist oft eine direkte Reaktion auf die lokalen Witterungsverhältnisse, insbesondere in Bezug auf Schneelasten in den alpinen Regionen.
Das Satteldach ist die am weitesten verbreitete Dachform in Österreich. Sie eignet sich besonders gut für Regionen mit hohen Schneelasten, da der Schnee aufgrund der steilen Neigung leichter abrutschen kann. Das traditionelle Satteldach findet man häufig in alpinen Gegenden, wie Tirol oder Salzburg.
Das Walmdach bietet guten Schutz gegen Wind und Wetter, da es von allen Seiten geneigt ist. Es wird oft für größere Gebäude oder Villen gewählt. Das Pultdach mit nur einer Neigung wird oft für moderne Bauten oder Anbauten an bestehenden Gebäuden verwendet. Es ist weniger traditionell, findet aber in modernen Architekturkonzepten immer mehr Anklang.
Trotz der hohen Schneelasten in vielen Teilen Österreichs werden Flachdächer insbesondere in städtischen Gebieten und bei modernen Gebäuden verwendet. Bei dieser Dachform ist eine gute Dämmung und Entwässerung besonders wichtig. Das Krüppelwalmdach stellt eine Mischform aus Sattel- und Walmdach dar und kombiniert die Vorteile beider Dachformen.
Die traditionellen Bauweisen und Dachformen in Österreich sind nicht nur funktionell in Bezug auf das Klima und die Witterungsverhältnisse, sondern sie spiegeln auch kulturelle und historische Einflüsse wider. In den letzten Jahrzehnten gibt es jedoch auch einen Trend zu moderneren Dachformen und Bauweisen, die neue Materialien und Technologien nutzen.